Unsere Vereinsgeschichte

Vorgeschichte des Schützenvereins Bockwitz von 1925

Schützengilden – Die Anfänge einer Tradition

Schützengilden waren bürgerliche Genossenschaften, die ihre Mitglieder im Umgang mit Schusswaffen schulten und zugleich Kameradschaft, Geselligkeit und vaterländische Gesinnung pflegten. Sie entstanden im Mittelalter, als Städte ihre Unabhängigkeit gegen Übergriffe von Adel und Fürsten sichern mussten. Um ausreichend waffenkundige Bürger bereit zu haben, förderten die Städte das Schützenwesen und verliehen Privilegien an die Gilde und den Schützenkönig. Schützenfeste entwickelten sich daraus zu Volksfesten, deren Tradition im Vogelschießen bis heute erhalten geblieben ist.

Die ältesten Schützengilden stammen aus den Niederlanden. In Deutschland sind die meisten ab der Mitte des 14. Jahrhunderts urkundlich nachweisbar. Unter dem Einfluss des Dreißigjährigen Krieges und des Absolutismus wandelten sie sich in militärisch organisierte Schützenkompanien. Mit dem Aufkommen stehender Heere verloren sie jedoch an Bedeutung.

Die Entwicklung im 19. Jahrhundert

Nach den Freiheitskriegen erlangten die Schützengilden im 19. Jahrhundert nationale Bedeutung. Am 11. Juli 1861 gründeten sie in Gotha den Deutschen Schützenbund, der später im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen aufging.

Die Entstehung des Schützenvereins Bockwitz

Von den Anfängen bis zur Vereinsgründung

Der Schützenverein Bockwitz geht auf den 1912 gegründeten Schießklub Bockwitz zurück, dessen Mitglieder sich im damaligen Hotel Hermann trafen. Die Vereinsaktivitäten blieben zunächst unauffällig. Erst 1923, mit der Namensänderung in „Schützenverein Bockwitz“ und dem ersten öffentlichen Ausmarsch, erlangte der Verein größere Bekanntheit.

Der Verein organisierte sich zunehmend und führte eigene Regeln sowie Traditionen ein, die bis heute Bestand haben. Während der Kriegsjahre (1914–1918) kam das Vereinsleben zwar zum Stillstand, doch die Mitglieder führten ihre Pläne gedanklich weiter. Viele Schützenbrüder kehrten jedoch nicht aus dem Krieg zurück.

Wiederaufbau und Wachstum nach 1919

Nach dem Krieg nahm der Schützenklub seine Arbeit wieder auf. Die Mitgliederzahl stieg auf 30, und der Verein wechselte mehrmals das Vereinslokal und den Schießstand, um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden. Trotz wirtschaftlicher Not und Inflation hielten die Mitglieder an ihren Zielen fest.

Im Jahr 1923 zog der Verein in das neue Vereinslokal Haberland und änderte seinen Namen offiziell in „Schützenverein Bockwitz“. Erstmals trat der Verein öffentlich auf und veranstaltete das Augustschießen, das als erster großer Werbetag in die Vereinsgeschichte einging.

Höhepunkte und Traditionen des Vereinslebens

Uniformierung und Veranstaltungen

1925 begann der Verein mit der Uniformierung seiner Mitglieder. Die Uniform des Deutschen Schützenbundes wurde gewählt, und der Spielmannszug gegründet. Diese Entwicklungen stärkten den Verein nach innen und außen. Das erste große Schützenfest zu Pfingsten 1925 markierte einen Meilenstein. Mit dem silbernen Königsstern ehrte der Verein erstmals seinen Schützenkönig, Gastwirt Otto Richter.

Fahnenweihe 1926

Ein weiteres Highlight war die Fahnenweihe 1926. Die neue Fahne, gefertigt in Bonn, zeigt die Embleme des Schützenwesens sowie das Einsiedelsche Grafenwappen und trägt die Vereinsfarben Grün und Weiß. Der Fahnenspruch „Die Treue ist das Mark der Ehre“ symbolisiert die Werte des Vereins.

Mitglieder und Strukturen

Bis 1926 stieg die Mitgliederzahl auf 125, von denen fast alle uniformiert waren. Neue Traditionen wie die Wahl von Offizieren und die Einführung von Festen wie Anschießen, Augustschießen und Abschießen prägten das Vereinsleben nachhaltig.

Rückblick und Ausblick

Der Schützenverein Bockwitz entwickelte sich in kurzer Zeit zu einer festen Größe. Trotz wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen hielten die Mitglieder an ihren Zielen fest. Mit neuen Einrichtungen wie dem Schießstand auf dem Galgenberg und der Pflege alter Schützensitten schuf der Verein eine Basis für zukünftige Erfolge.

Auch heute verkörpert der Verein Heimatliebe, Treue und den Wunsch, Traditionen weiterzugeben. Die Geschichte des Schützenvereins zeigt, wie viel Begeisterung und Engagement im Schützenwesen stecken – ein Erbe, das auch kommende Generationen inspirieren wird.

Nachtrag: Schützenkönig 1928 Schützenbruder August Riehl.

Die Gründung des Schützenvereins Fortuna Lauchhammer

Am 24. August 1993 kamen sieben engagierte Interessenten in der Gaststätte Kittler in Lauchhammer-Ost zusammen, um den Schützenverein Lauchhammer ins Leben zu rufen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Peter Ringl, Eberhard Kurze, Horst Hunold, Bernd Reinhold, Hans-Günter Hinzer, Joachim Simlinger und Johanna Kurze.

Organisation und erste Schritte

Die ersten Aufgaben waren anspruchsvoll: Eine Satzung musste erstellt, ein passender Name für den Verein gefunden und die Funktionen des Vorstandes festgelegt werden. Bereits bei der Gründungsversammlung wurden zentrale Positionen besetzt:

  • 1. Vorsitzender: Peter Ringl
  • 2. Vorsitzender: Eberhard Kurze
  • Schatzmeisterin: Johanna Kurze
  • Geschäftsführer: Horst Hunold
  • Schützenmeister: Bernd Reinhold
  • Jugendtrainer: Joachim Simlinger
  • Vorsitzender des Ehrengerichtes: Hans-Günter Hinzer

Eintragung ins Vereinsregister

Die Gründungsmitglieder arbeiteten zügig an der Satzung, die am 7. September 1993 fertiggestellt wurde. Anschließend wurde sie beim Amtsgericht in Senftenberg eingereicht. Am 17. März 1994 erfolgte die offizielle Eintragung ins Vereinsregister unter der Nummer 511. Der Verein trägt seither den Namen „Schützenverein Fortuna Lauchhammer e. V.“

Nutzung des Schießplatzes

Bereits am 1. Oktober 1993 schloss die Stadtverwaltung Lauchhammer mit dem Verein einen Pachtvertrag, der die Nutzung des Schießplatzes in Lauchhammer-Ost regelte. Damit verfügte der junge Verein über eine zentrale Sportstätte für seine Aktivitäten.

Mitgliedschaft im Brandenburger Schützenbund

Am 1. März 1994 wurde der Schützenverein Fortuna Lauchhammer in den Brandenburger Schützenbund e.V. aufgenommen. Die Eintragung erfolgte unter der Mitgliedsnummer 167/1994 I und markierte einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Vereins.